Wann genau der Bähnlerfriedhof angelegt wurde ist nicht bekannt. Der älteste erhaltene Gedenkstein stammt aus dem Jahr 1901. Der Industriearchäologe Hans-Peter Bärtschi vermutete, dass er im Zusammenhang mit der Gewerkschaftsgründung des Rangierpersonalverbandes der Nordostbahn im Jahr 1897 in Winterthur entstand. Der Standort der Gedenkstätte entlang der Rangiergleise ist auffällig und steht vermutlich im Zusammenhang mit einem konkreten Ereignis. In Frage kommt der tödliche Unfall des 24-jährigen Weichenwärters Wehrli vom 28. September 1899. Er wurde beim Rangieren von einer Lokomotive überrollt, die ihm einen Arm abriss und beide Beine brach. Das übrige Rangierpersonal bemerkte nichts von dem Unglück und so wurde der Verunfallte erst einige Zeit später von einem Passanten zufällig entdeckt. Er erlag später seinen schweren Verletzungen im Kantonsspital Winterthur. Das Unglück löste über Winterthur hinaus grosse Betroffenheit aus. Es handelte sich um das schwerste Unglück beim Bahnhof Winterthur zwischen 1897 und 1901.