Am 7. März 1940 reiste General Henri Guisan erstmals nach seiner Ernennung zum Heerführer nach Winterthur. Er besuchte seinen Sohn, der als Kommandant einer Leichten Brigade in Winterthur sein Stabsquartier aufgeschlagen hatte. Nachdem er mit seinem Geleit im Hotel Krone zu Abend gegessen hatte, nächtigte er im Hotel Löwen am Unteren Graben. Noch am selben Abend verbreitete sich die Nachricht «Der General ist in Winterthur!» wie ein Lauffeuer.
Am nächsten Morgen verständigte das Platzkommando die gesamte Bevölkerung über den hohen Besuch. General Guisan wolle die Kavallerie und die Radfahrer-Rekrutenschule zu einer Parade aufmarschieren lassen. Schnell machten sich die Quartiervereine daran, die Altstadt zu beflaggen. Das Schulamt bewilligte den oberen Klassen die Teilnahme am seltenen militärischen Schauspiel. Bis auf den letzten Quadratzentimeter besetzten die Schüler die Stadthaustreppe. Links von der Treppe nahm der General mit seinem persönlichen Stab Aufstellung.
25 Jahre später erinnerte sich das Neue Winterthurer Tagblatt an den Besuch und fragte: «Ob die Besinnung an den ersten General-Besuch unsere Stadtbehörde nicht doch zur Umbenennung des Lind-Strassenzuges Stadthaus- bis Haldenstrasse in eine General-Guisan-Strasse» bewegt?». Die Stadtbehörde folgte der Aufforderung: Noch im selben Jahr wurde zwar nicht die Lindstrasse, aber die benachbarte Platanenstrasse in General-Guisan-Strasse unbenannt.