Natur und Pärke

Brühlgutpark

Der Brühlgut-Park war ein einstiger Villengarten, in den 1920 ein Altersheim eingerichtet wurde. Heute hat er die Funktion eines Freiraumes für die Quartiere und, weil an der Einfallachse von Zürich gelegen, stellt er ein Imageträger für die ganze Stadt dar. Der in die Jahre gekommene Park wurde 2009/10 neu gestaltet und damit nutzbarer gemacht.


2010: Zürcherstrasse, Brühlgutpark Foto: winbib, Marc Dahinden (Signatur FotDig_Lb_004-096)

Am "Brühl" entstanden seit 1770 die ersten Landhäuser ausserhalb der Stadt, das "obere", "mittlere" und "untere Brühl". Auch das Brühlgut hatte als einfaches Landgut bereits 1793 bestanden. 1858 erwarb Heinrich Rieter-Ziegler, Mitbesitzer der kurz zuvor im alten Kloster stark erweiterten Maschinenfabrik, das obere Brühl und liess einen Neubau, das Brühlgut mit Ökonomiegebäude und Gärtnerhaus erstellen. Den Park gestalte 1862 der berühmte Gartenarchitekt Conrad Löwe aus Württemberg an, der seit 1851 Bürger von Elsau und in Winterthur und Umgebung tätig war. Einige der schönsten Winterthurer Garten- und Parkanlagen im Bühl, an der Lindstrasse und am Rychenberg gehen ebenfalls auf ihn zurück.

1920 erwarb die Stadt das Brühlgut und richtete darin das zweite Altersheim der Stadt Winterthur ein. Der untere Teil des Parks, der Zürcherstrasse hin gewandt, wurde zum öffentlichen Garten. Während mehr als hundert Jahre wurde keine wesentliche Umgestaltung mehr vorgenommen. Mit einer Gestaltungsstudie wurde das Hauptziel der Umgestaltung formuliert: „Die neu zu gestaltende Anlage soll eine markante Aufwertung des Ortes darstellen und die Funktion eines Stadtteilparks mit möglichst breit gefächerten öffentlichen Nutzungsmöglichkeiten übernehmen. Die Lage an der wichtigsten Einfallachse Winterthurs erfordert nicht eine nur introvertierte Ausrichtung. Der Park muss auch das Strassenbild positiv prägen.“ Aus vier Entwürfen erhielt das Projekt des Winterthurer Büros Rotzler Krebs Partner GmbH den Zuschlag.

Mit einer Verbindungstreppe und einem Parkfenster vom Alterszentrum her mutiert der neue Park auch zu einem „Park der Generationen“. Ein Betonband, das die Rasenfläche umfliesst, dient als moderne Sitzmöglichkeit. Ein geschwungener Weg reiht sich um die Spielwiese und führt zu Sitznischen mit bequemen Sitzbänken. Der Radweg im hinteren Teil des Parks wurde sicherer angelegt und ein moderner Staketenzaun bildet gegen die viel befahrene Zürcherstrasse einen prägnanten und sicheren Abschluss. Stadtgrün Winterthur pflegt rund 13'000 Bäume im Stadtgebiet von Winterthur. Dazu gehört auch das Fällen von kranken Bäumen. Ein grosser Eingriff wurde im Winter 2016 im Brühlgutpark getätigt, wo die mächtige, im Jahre 1870 gepflanzte Buchengruppe aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste. Die fast 30 Meter hohen Bäume mit einem Stammumfang von über fünf Metern sind bereits seit einiger Zeit am Absterben. Dazu mussten ebenfalls im Brühlgutpark zwei 100-jährige, absterbende Ahorne gefällt werden.


2021: Drohnenflug über dem Brühlgutpark, publiziert von der Stadt Winterthur

Bibliografie

    Brühlgutpark

    • Einträge 1991–2010

      Neugestaltung: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2008/93 m.Plänen. - Landbote 2006/220 1Abb., 2008/248, 270 1Abb., 2009/82 1Abb., 182 m.Abb., 2010/149 m.Abb., 192 von Adrian Mebold, m.Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
02.03.2022