Als am 11. Mai 1926 kurz nach Mittag im Chalet «Flüeli» hoch über Veltheim ein Brand ausbrach, war der Rauch weitherum zu sehen. Nicht nur die Feuerwehr rückte aus, sondern auch viele Schaulustige. Der Landbote berichtete von einer «grossen Zuschauermenge, die sich auf dem frühlingsgrünen Hügel lagerte» und natürlich auch von der Feuerwehr, die gegen die Flammen kämpfte. Einfach war das aufgrund der Hügellage des brennenden Hauses allerdings nicht. Das Wasser musste von der Weinbergstrasse her den Hang hinaufgepumpt werden. Und bis das Feuer gelöscht war, war leider auch vom Haus nicht mehr viel übrig.
Damals wurde es von Schwester Ida de Pellegrini und ihrem Stiefbruder als Kinderheim betrieben. Neun Kinder wohnten in dieser Zeit dort und sassen gerade beim Mittagessen, als das Feuer ausbrach. Dank dem selbstlosen Einsatz von Schwester De Pellegrini konnten alle in Sicherheit gebracht werden. Doch der Sachschaden war gross. Das Heim, dem nur wenige Monate vor dem Brand vom Winterthurer Waisenamt die Konzession zur Aufnahme von Pflegekindern erteilt worden war, war noch im Aufbau und viele Neuanschaffungen waren in der Gesamtversicherungssumme nicht inbegriffen. Neben Schwester De Pellegrini und ihrem Stiefbruder verloren auch zwei Dienstboten ihr gesamtes Hab und Gut.
Ein kleiner Trost: Die Bevölkerung zeigte sich solidarisch, und es wurde umgehend eine Sammlung an «Liebesgaben» eröffnet. Neben Wäsche und anderen Gütern kam die schöne Summe von 2139 Franken zusammen.