Im 19. Jahrhundert erlebte Winterthur seine industrielle Blütezeit. Mit dem wachsenden Wohlstand und dem Zuzug wohlhabender Fabrikantenfamilien entstand rund um die Altstadt ein regelrechter Villengürtel mit Landschaftsgärten und Parkanlagen. Im Osten dominierten die Villen Lindengut und Wehntal das Bild. Die Villa Wehntal liess der Kaufmann Salomon Volkart 1856 errichten. Gleichzeitig entstand ein historistischer Landschaftsgarten mit geschwungenen Wegen, kleinteiliger Gliederung, einem Brunnen, einem kleinen Waldteich sowie exotischen Bäumen und Pflanzen.
1928 übernahm die Winterthur Lebensversicherungs-Gesellschaft (heute AXA) die Villa Wehntal und das benachbarte Wirtshaus Freihof. Sie liess beide Gebäude abbrechen, um Platz für ihren neuen Hauptsitz zu schaffen. Zwischen 1929 und 1931 entstand das L-förmige Verwaltungsgebäude mit Turm nach Plänen des Winterthurer Architekten Lebrecht Völki. Die Gartenarchitekten Gebrüder Mertens aus Zürich planten parallel dazu die Aussenanlagen und bezogen den historischen Baumbestand so weit wie möglich in die Gestaltung ein.