Wohnhäuser

Haus zum Bauhof

Technikumstrasse 68 / Steinberggasse 61

Das Haus «Zum Bauhof» wurde im 12. Jahrhundert als Adelssitz errichtet. Seit dem 17. Jahrhundert diente der repräsentative Bau als Zunftstube der Schuhmacher und Gerber. 1810 wurde es verkauft und in ein Wohnhaus umgestaltet. 1890 wurde ein neues Werkstättengebäude errichtet, das bis in die 1990er-Jahre als Spenglerei diente. 2008 wurde das historische Gebäude sorgfältig saniert und enthält nun mehrere Wohnungen und Gewerbeeinheiten.


Baujahr
12. Jahrhundert

Sanierung
2008


Adresse
Technikumstrasse 68 / Steinberggasse 61
8400 Winterthur
Der Bauhof auf der Stadtansicht von Winterthur um 1702. 
Foto: Zentralbibliothek Zürich, Handschriftenabteilung, Hans Heinrich Pfau (Original zugänglich auf: e-rara.ch)

Baugeschichte

Der Kernbau des Haus «Zum Bauhof» (Technikumstrasse 68) stammt aus dem 12. Jahrhundert. 1343 wurden die beiden Vorgängerbauten unter einem Dach zusammengefasst. Der neue grosszügige zweistöckige Steinbau blieb über Jahrhunderte äusserlich unverändert. 1810 erhielt das Gebäude ein drittes Stockwerk sowie ein angebautes Treppenhaus und damit die heutige Form. Um 1850 wurde der Hauszugang des «Bauhof» auf die Südseite verlegt. Das zum Bauhof gehörende Werkstattgebäude Steinberggasse 61 wurde um 1890 gebaut und der Innenhof 1970 überdacht. Der Innenausbau von Mitte des 19. Jahrhunderts ist in weiten Teilen erhalten.

Nutzungen

Der Bauhof war ein repräsentativer mittelalterlicher Adelssitz, dessen Besitzer sich bis 1405 zurückverfolgen lassen. Bedeutender Bewohner war Hug von Hegi (+1493). Nach 1615 war der Bauhof als «Schumacherstube» Zunfthaus und Trinkstube der Gerber und Schuhmacher. Nach der Auflösung der Zünfte wurde das Haus versteigert und anschliessend zu einem grossbürgerlichen Wohnhaus umgebaut, welches die nachfolgenden Besitzer «Zum Bauhof» nannten. 1820–1849 war der Bauhof das Versammlungslokal der Freimaurerloge «Akazie».

Mit dem neu errichteten Werkstattgebäude an der Steinberggasse entstand im Bauhof nach 1890 eine gewerbliche Nutzung als Spenglerei mit einem Ladenlokal, welche bis in die 1990er Jahre bestehen blieb. Die grosszügigen Wohnungen wurden halbiert und zu kleinen Dreizimmerwohnungen umgewandelt.

Sanierung

Nach 2008 wurde der Bauhof unter Wahrung der baulichen Substanz sorgfältig saniert. Er umfasst heute fünf Wohnungen und vier Gewerbeeinheiten sowie im historischen Keller einen Ausstellungsraum.


Benutzte und weiterführende Literatur:

Spiess, Kurt. Der «Bauhof». 850 Jahre Bau- und Bewohnergeschichte an der Steinberggasse. in: Winterthurer Hintergassengeschichten. Zürich 2012. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek 347, 2013. (PDF hier downloaden)
Wild, Werner/ Niederhäuser, Peter: Vom Steinhaus und Adelssitz zum «Bauhof». Ein Gebäudekomplex an der Technikumstrasse 66 und 68 in Winterthur, in: Mittelalter. Moyen Age. Medioevo. Temp medieval. Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 16. Jahrgang, Heft 4, 2011.

Bibliografie

    Steinberggasse 61, Technikumstrasse 68, Bauhof

    • Einträge ab 2011

      Spiess, Kurt: Der "Bauhof" - 850 Jahre Bau- und Bewohnergeschichte an der Steinberggasse. In: Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur, Bd. 347 (2013), S. 130-155. m. Abb.

      Einträge 1991–2010

      Sanierung: Landbote 2008/167 m.Abb., 2009/299 Leben in mittelalterlichen Räumen, m.Abb. - 8400 Altstadt 2010/95 1Abb. + Archäologie, mittelalterlicher Adelsbezirk. - Landbote 2010/145 Mauern aus dem 13. Jh., Interview Roman Szostek, 1Abb.


Autor/In:
Kurt Spiess
Letzte
Bearbeitung:
05.06.2023