Johann Jakob Bühler wurde am 20. November 1772 in Uster als Sohn eines Korbmachers geboren. Er selbst lernte das Handwerk eines Wagners und arbeitete später als Zimmermann. Er gehörte zu einer Gruppe von Pionieren mit handwerklichem Hintergrund, die im beginnenden 19. Jahrhundert schnell das Potenzial von Spinnereifabriken erkannten. Johann Jakob Bühler betrieb bald eine eigene «mechanische Werkstatt» und stellte Maschinenteile zu produzieren. Nebenbei fertigte er Klarinetten und Flöten an, sowie eine Orgel, die lange im Schulhaus Kollbrunn im Einsatz stand. Nachdem sein Vater 1812 gestorben war, kam es zu einer Erbteilung zwischen ihm und seinem Bruder Hans Heinrich Bühler. Johann Jakob Bühler investierte das Erbe in seinen Betrieb und nahm zusätzlich ein Darlehen für den Ausbau seiner Werkstätte zu einer Spindelfabrik auf, die damals noch mit Pferdekraft angetrieben wurde. Damit gehörte er zu den ersten Schweizern, der im Zuge der Kontinentalsperre in die Maschinenteilproduktion für die erst im Entstehen begriffene Textilindustrie einstieg.
Seine erste dreistöckige Fabrik in Kempt verkaufte er in den 1820er-Jahren dem Konsortium Homberger, Schmid & Co. 1829 errichtete er in Oberkemptthal gemeinsam mit dem Stadtzürcher Martin Bosshart eine weitere Spinnerei und er besass auch Anteile an der Spinnerei Wolf in Hutzikon-Turbenthal. Damit gehörte Johann Jakob Bühler zu den frühen Industriellen im Zürcher Oberland.