Kirchengebäude

Kirche St. Urban

Seenerstrasse 193

Nach der katholischen Kirche Peter und Paul (1868), Töss (1913), Herz Jesu Deutweg (1934), Oberwinterthur (1936), Wülflingen (1959), Rosenberg (1971) wurde am 2. November 1974 die derzeit jüngste katholische Kirche in Winterthur geweiht und in Betrieb genommen.


Baujahr
1974


Adresse
Römisch-Katholische
Pfarrei St. Urban
Seenerstrasse 193
8405 Winterthur
1992: Seenerstrasse 193, Kirche St. Urban Foto: winbib, Denkmalpflege Winterthur (Signatur: FotSch_015f-488)
Die katholische Kirche St. Urban wurde am 2. November 1974 von Bischof Johannes Vonderach geweiht. Sie bildet zusammen mit den übrigen Räumen das Pfarreizentrum Seen. Das Besondere dieses Kirchenzentrums zeigt sich, indem innerlich die Grenzen zwischen profanem und sakralem Bereich fast aufgehoben sind. Das kommt zum Ausdruck in den vielfältig und unterschiedlich nutzbaren Räumen. Auch der Kirchenraum selbst dient zur Feier von Gottesdiensten und zum Feiern von Festen; kurz er ist ein Mehrzweckraum. Diese besondere, vielfältige Architektur stammt von den Architekten Benito Davi und Felix Arnold. Das "Gemeinschaftsfenster" dieser Kirche stammt von Kirchenmaler Ferdinand Gehr 1896-1996). Die moderne Glasmalerei befindet sich hinter dem Altar und an zwei Seitenwänden des Kirchenraums.

Dass die nur drei Jahre nach der Kirche St. Ulrich im Rosenberg-Quartier neu erstellte Pfarrei seine Richtigkeit hatte, bewies die starke Entwicklung von Seen. Dies schlug sich auch auf den Betrieb des vielseitig nutzbaren kirchlichen Zentrums aus. Waren in den oberen Geschossen anfänglich Wohnungen untergebracht, wird dieser Raum heute fast ganz mit betrieblichen Räumen (Büros und Sitzungszimmer) genutzt. Der anspruchsvolle Gebäudekomplex ist ein wichtiger Zeitzeuge für eine neue Interpretation eines sakralen Bauwerks. 2014 war eine Sanierung nötig geworden. Architekt Fabian Grunder vom Architekturbüro Johann Frei und der Gartenarchitekt Michael Brogle nahmen sich dem kirchlichen Ensemble an. Es wurde vieles erneuert oder instand gestellt. Punktuelle Eingriffe ermöglichten eine Anpassung an heutige Bedürfnisse, ohne die ursprüngliche Architektur zu verfälschen. Neu und sehr gelungen ist der neu erstellte Aufgang von der Nordseite. Er führt die Achse vom Ausgang der Altersresident her fort und führt direkt in das multifunktionale kirchliche Zentrum.

Das komplexe Raumprogramm beginnt in der untersten Ebene mit den Technikräume und setzt sich darüber mit den grossflächigen und variablen Vereinsräumen fort. Der eigentliche Kirchenraum ist schlicht und wunderbar gestaltet. Er ist so konzipiert, dass er sich als Mehrzweckraum nutzen lässt. Faltwände lassen den grosszügigen Liturgiesaal in kleinere Räume umgestalten oder man kann den sakralen Teil verschwinden lassen um die im Rückraum angeordnete Bühne zu nutzen. Seit dem Herbst 2015 ist im Südteil eine grosse Orgel vorhanden. Mangels Finanzen musste diese Kirche seit ihrer Erstellung mit einer Miniorgel zu Recht kommen. Nun ist der Kirchenraum mit einer neuen eigens für die Kirche St. Urban erstellten Goll-Orgel ausgestattet. Gedanken dazu sind unter „Dokumente“ zu lesen.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
14.02.2022