Kunst und Kultur
Max Bill
Architekt, Künstler, Politiker (LdU), 1908–1994
Der international bekannte Architekt, Künstler und Hochschullehrer Max Bill, wichtiger Vertreter der «Zürcher Konkreten», ist in Winterthur geboren und verbrachte da seine Kindheit und Jugend. In Museen und im öffentlichen Raum sind in Winterthur verschiedene Werke von ihm zu besichtigen.
Geburtsort
Winterthur
Geboren
22.12.1908
Gestorben
09.12.1994
1988: Bill, Max (1908-1994), Architekt, Bildhauer, Künstler an der Feier zu seinem 80. Geburtstag im Stadthaus
Foto: winbib, Urheberschaft unbekannt (Signatur 170186)
Max Bill wurde in Winterthur geboren und verbrachte hier seine Kindheit und Jugend. Sein Vater Erwin Bill war Stationsbeamter, später Vorstands-Stellvertreter im Bahnhof Winterthur. Die Familie wohnte zunächst im Neuwiesenquartier, später an der Brühlbergstrasse 8. Bill besuchte die Primarschule Tössfeld und die Sekundarschule Heiligberg. Er machte 1924 bis 1927 eine Lehre als Silberschmied an der Kunstgewerbeschule Zürich, 1927/28 studierte er am Bauhaus in Dessau. Ab 1929 arbeitete er als Architekt, Maler, Grafiker, Bildhauer und Publizist. Er war einer der massgeblichen Vertreter der Zürcher Schule der konkreten Kunst.
Ab 1944 hatte Max Bill Professuren inne an der Zürcher Kunstgewerbeschule, an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, zu deren Mitbegründern er zählte, und an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. 1961 bis 1964 wirkte er als Architekt des Bereichs «Bilden und Gestalten» der Expo 1964 in Lausanne. Als Vertreter des Landesrings der Unabhängigen (LdU) sass er 1961 bis 1968 im Zürcher Gemeinderat und 1967 bis 1971 im Nationalrat. 1980 erhielt Max Bill die Anerkennungsgabe der Stadt Winterthur. Max Bill war von 1933 bis zu ihrem Tod 1988 mit der Cellistin und Fotografin Binia Spörri verheiratet, 1991 heiratete er die Kunsthistorikerin Angela Thomas, mit der er seit längerer Zeit liiert war. Er starb 1994 in Berlin an einem Herzschlag.
Werke von Max Bill in Winterthur:
- Pavillon-Skulptur (vertikale und horizontale Torfiguren) an der Zürcherstrasse vor dem Stadtwerk-Betriebsgebäude, 1996. Der kleine Park rund um die Skulptur wurde 2008 erweitert und umbenannt in Max-Bill-Anlage.
- Granitplastik beim Schulhaus Schachen, 1960.
- «Konstruktion aus drei gleichen Teilen» an der General Guisan-Strasse, vor dem AXA-Hauptsitz, 1989. Die Skulptur stürzte 1992 ein und wurde zerstört.
- Stühle im hinteren Teil des Café Punkt an der Stadthausstrasse 53 (heute Weinpunkt). Die Stühle hatte Max Bill in den 1950er-Jahren geschaffen; sie sind im Besitz des Punkt-Besitzers und Architekten Arnold Amsler.
- Der Kunstverein Winterthur besitzt 14 Werke von Max Bill.
Benutzte und weiterführende Literatur
Thomas, Angela: mit subversivem glanz. max bill und seine zeit, 2 Bände, Zürich 2008.
Max Bill: Aspekte seines Werks, Hg. Kunstmuseum und Gewerbemuseum Winterthur, Sulgen 2008.
- Autor/In:
- Urs Widmer
- Letzte
- Bearbeitung:
- 24.02.2023