Aufgrund der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung in der Gemeinde Wülflingen gegen Ende des 19. Jahrhunderts stark an. Dies führte zu einer Überfüllung der bestehenden Schulklassen. Die Gemeindeversammlung beschloss 1895 den Bau eines neuen zweistöckigen Schulgebäudes. Dieses umfasste sechs Klassenzimmer, eine Zentralheizung und eine Badeeinrichtung. Das Schulbad war ein wichtiges Element der öffentlichen Schule im frühen 20. Jahrhundert. Die meisten Gebäude in der Schweiz verfügten bis in die 1950er-Jahre über keine Nasszellen. Die Schulen trugen zur Volksgesundheit bei und stellten eine hygienische Grundversorgung für die Kinder sicher.
Für den Bau kamen drei Parzellen in Frage: in der Nähe des Schlosses Wülflingen, ein kleiner Baumgarten zwischen der Wülfingerstrasse und der Metzgerhalle sowie ein dreieckiger Spickel zwischen der Wieshof- und Lettenstrasse. Die Wahl fiel auf den letztgenannten Bauplatz. Ein separater Antrag zum Bau einer Turnhalle wies die Gemeindeversammlung ab.