Schulbauten und Kindergärten

Schulhaus Gutenberg

Gutenbergstrasse 11

Das Schulhaus Gutenberg wurde 1891 in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kirche als dreigeschossiger Satteldachbau errichtet. Der spätklassizistische Bau zeigt sich zum Schulhof hin mit repräsentativer Hauptfassade. Diese wird von Ecklisenen eingefasst und von Gurtgesimsen horizontal gegliedert. Ein leicht vortretender Mittelrisalit mit zwei Rundbogenportalen, gestemmten Türen, Eckpilastern und geschlossenem Giebelfeld prägt den Eingangsbereich.


Baujahr
1891


Adresse
Schulhaus Gutenberg
Gutenbergstrasse 11
8406 Winterthur
1920er-Jahre: Gutenbergstrasse 11, Schulhaus Gutenberg, reformierte Kirche Töss Foto: winbib, Urheberschaft unbekannt (Signatur 081884)

Was für die Kinder reicher Eltern schon lange üblich war, wurde in Töss um 1606 auch armen Kindern ermöglicht: die Schule zu besuchen. Beim Amt für Kirche und Schule wird zum ersten Mal ein Beitrag an Geld und Naturalien für die Einführung und den Bestand einer Schule mit eigenem Lehrer und den Schulbesuch armer Kinder erwähnt. Als erster Lehrer wurde David Meier angestellt. Durch die industrielle Revolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wuchs die Bevölkerung in Töss stetig. Nachdem die Schule in alten Zeiten noch in Privathäusern untergebracht war, zogen die Primarschüler von Töss 1825 ins neu erstellte „Gmeindhüsli“, in dem neben dem Gemeindeamt auch zwei Schulzimmer zur Verfügung standen.

Darin wurden zwei Klassen zu 100 und 120 Schülern unterrichtet. Ursprünglich war das „Gmeindhüsli“ zweistöckig erbaut, wurde aber fünf Jahre später wegen Platzmangel um eine Etage aufgestockt, wobei es gleichzeitig ein mit vier Zifferblättern und einer Uhr versehenes Türmchen erhielt. Als 1832 die obligatorische Schulpflicht eingeführt wurde, platzte die Schule Töss bereits aus allen Nähten. Die Primarschüler besuchten in Töss die Schule, Sekundarschüler mussten jedoch vorerst in die Altstadt die Schule. 1891 entstand das heutige Schulhaus Gutenberg mit einer eigenen Turnhalle, damals „Schulhaus bei der Kirche Töss“ genannt.

Das Schulhaus in seiner klassischen Form und traditioneller Art ist bis heute in dieser Form erhalten geblieben. 1948 hatte eine Gesamtrenovation stattgefunden. Die Räumlichkeiten sind in den Jahren 1972 bis 1980 letztmals sukzessive renoviert und modernisiert worden. Am separaten uralten Turnhallentrakt hingegen hatte man lange Zeit nichts verändert und fällige Renovationen immer wieder hinausgeschoben. Ende 1980 war der Zustand nicht mehr länger tragbar. Man kam zum Schluss die Turnhalle abzureissen und einen Neubau zu erstellen. Im Dezember 1980 beantragt der Stadtrat einen Kredit von Fr. 1'640'000.00 für einen Neubau. Das Raumprogramm beinhaltet im Untergeschoss Schutzräume, Garderoben, Duschen und WC-Anlagen. Ebenerdig ist die Turnhalle in den Massen 12x24m, die Geräteräume für Innen und Aussen sowie das Lehrerzimmer untergebracht. Bezogen wurde die Turnhalle im Sommer 1982. Gleichzeitig wurde im Untergeschoss neben den Schulräumlichkeiten eine Zivilschutzanlage gebaut. Als letztes Element wurde auch eine Pausenhalle als Verbindungselement vom Schulhaus zur Turnhalle erstellt. Für die Planung und Gestaltung war der Winterthurer Architekt Charles R. Kälin verantwortlich.

Umbau des Schulhauses Gutenberg

Das Schulhaus Gutenberg wurde in den Jahren 2015/16 einer Gesamtrenovation unterzogen. Das Gebäude wurde energetisch saniert, rollstuhlgängig gemacht und im Dachstock entstanden ein Bereich für die Lehrpersonen, eine Schulhausbibliothek sowie Platz für die Sammlung. Nachdem der Umbau aus finanziellen Gründen zweimal verschoben worden ist, konnte das renovierte Haus mit dem Schulbeginn nach den Sommerferien 2016 wieder bezogen werden. Während dieser Bauzeit konnten die Klassen im neuen Pavillon beim Schulhaus Rebwiesen unterrichtet werden.

Der Umbau wird als gelungen bezeichnet. Die klassizistische Fassade strahlt im neuen Glanz in Beige und Rot. Auch die Umgebung wirkt aufgefrischt. Im Innern sind die Schulzimmer wie neu. Die Decken, Böden und Fenster sind ersetzt und die Beleuchtung verbessert. Auch die alten Wandtafeln gibt es nicht mehr. Sie haben modernster Technik Platz gemacht. Ein Lift bis ins oberste Stockwerk ermöglicht die Erschliessung für gehbehinderte Personen.

Bibliografie

    Schulhaus Gutenberg, Töss

    • Einträge ab 2011

      Trüb, Marianne: Das Schulhaus Gutenberg erstrahlt in neuem Glanz. In: De Tössemer, September 2016. S. 11. m. Abb.

      Einträge 1991–2010

      100 Jahre: Tössemer 1991/4 von Henry Müller, m.Abb.
      Pavillon: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 1997/20 m.Plänen. - Landbote 1997/59, 118 1Abb.
      Teilautonom, Integration Ausländer: Tössemer 1999/1 1Abb. - Landbote 1999/237, 256

    Spielkiosk Chilepärkli Schulhaus Gutenberg

    • Einträge 1991–2010

      Landbote 2009/149 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
24.02.2023