In den 1930er-Jahren erfreute sich der Skisport wachsender Beliebtheit und entwickelte sich allmählich zum Breitensport. Grosse Skiproduzenten gab es kaum – stattdessen begannen vereinzelt lokale Holzverarbeitungsbetriebe, eigene Ski herzustellen. Auch die Wagnerei Flattich in Seen stieg in die Produktion ein.
Treibende Kraft war Johann Flattich. Er stammte aus einer Handwerkerfamilie, die in Siebnen (SZ) eine Sägerei, Schreiner und Wagnerei betrieb. Sein Bruder Otto war ein begeisterter Skifahrer, und so baute die Familie schon in den 1920er-Jahren erste Holzskis für den Eigenbedarf. Johann übernahm dieses Handwerk und zog in den 1930er-Jahren mit seiner Frau Magdalena Marti nach Seen. Am Sägeweg 1 eröffnete der gelernte Wagner seine Wagnerei und wohnte selbst in der benachbarten Ziegelhütte.
Die ersten Skis fertigte er in Handarbeit aus langen Eschenholzbrettern. Eine moderne Skibindung gab es noch nicht – die Schuhe wurden direkt auf dem Brett befestigt, weshalb die Skier in der Mitte oft etwas breiter waren als vorne und hinten. Die Spitzen wurden im heissen Wasserbad gekocht, gebogen und eingespannt, bis das Holz abgekühlt war. Ansonsten waren die Skis unbehandelt – erst später kamen Metallkanten, Kunststoffteile und Lackierungen hinzu.
Die ersten drei Skis produzierte Johann Flattich für Mitglieder des Turnvereins Seen. 1934 verlegte er seine Werkstatt an die Oberseenerstrasse 35, wo er den Maschinenpark erweiterte. Mit besseren Sägen konnte er die Produktion rationalisieren und grössere Mengen herstellen. Einige Jahre später stellte er einen gelernten Skimacher aus Tirol ein – ein weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung.