Ab den 1920er-Jahren gab es auf Schweizer Strassen immer mehr Autos. Allein im Kanton Zürich hat sich die Anzahl der Motorfahrzeuge rasant vervielfacht: 1922 waren es noch knapp 5000, 1930 bereits über 20'000. Mit der Entwicklung des modernen Strassenverkehrs nahmen auch die Verkehrsunfälle zu.
Um besonders die Sicherheit der Kinder zu erhöhen, forderten die Polizei- und Justizbehörde sowie der Schweizerische Städteverband die Mithilfe von Elternhaus und Schule. Einzelne Kantone handelten von sich aus und klärten über das richtige Verhalten im Verkehr an den Schulen auf. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektion prüfte derweil die Frage nach einem obligatorischen Schulfach «Verkehrsunterricht». 1938 beschloss diese den praktischen und theoretischen Unterricht für alle Altersstufen, zwar nicht als eigenständiges Fach, sondern integriert in geeignete Fächer wie den Sittenunterricht. Den praktischen Teil übernahm in Städten und grösseren Ortschaften ein Verkehrspolizist.
Auch in Winterthur ist die Verkehrsinstruktion Aufgabe der Stadtpolizei. Rund 700 Schulbesuche jährlich führen die Instruktoren durch. Dabei sei man oft mehr Lehrer als Polizist, weshalb es eine spezielle methodisch-didaktische Ausbildung mit Weiterbildungsmöglichkeiten bis zum Fachlehrer für Verkehr braucht.