Politik

Chantal Galladé

Schulpräsidentin, Politikerin (SP, GLP), *1972

Die vielseitige Winterthurer Politikerin Chantal Galladé ist nach dem Einstig in den Zürcher Kantonsrat seit 2003 Nationalrätin. Die aktive Frau und Erziehungswissenschafterin ist Mutter zweier Kinder und wohnt nach wie vor in Winterthur.


Geburtsort
Winterthur

Geboren
17.12.1972


1990er-Jahre: Chantal Galladé, Politikerin, SP Foto: winbib (Signatur FotLb_004427)

Ausbildung und Beruf

Chantal Galladé, geboren am 17. Dezember 1972, ist in der Stadt Winterthur aufgewachsen und hat dort auch die Schulen besucht. Nach der KV-Lehre in den Jahren 1989 bis 1992 besuchte Galladé die Gymnastikberufsschule. Sie entschied sich, die Maturität auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen, und besuchte in den Jahren 1993 bis 1996 die Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene. Von 1997 bis 2008 studierte sie Pädagogik und Politikwissenschaft an der Universität Zürich, Masterabschluss 2008. Während des Studiums war sie unter anderem als Berufsschullehrerin und Lehrstellenbeauftragte tätig. Chantal Galladé ist Mutter zweier Töchter (*2004 und *2015). Galladés Bruder Nicolas Galladé (*1975) ist SP-Politiker. Er wirkt seit 2010 als Stadtrat in Winterthur. 1990 tritt Galladé der Sozialdemokratischen Partei bei. Sie wird in der Parteiarbeite bald aktiv und ist 1994 Mitgründerin des Jugendparlaments Winterthur, der Jugendlobby und des Kulturzentrums Winterthur. 1997 bis 2003 ist Chantal Zürcher Kantonsrätin und dort Mitglied der Kommission für Bildung und Kultur. Bei den Erneuerungswahlen des Nationalrats schaffte sie 2003 die Wahl ins nationale Parlament. Ihr reiches Wirken auf nationaler Ebene belegt folgende Aufzählung:

2018: Rücktritt aus dem Nationalrat

Bereits 2017 hat Galladé signalisiert, dass sie anlässlich der Erneuerungswahlen der Schulbehörden in der Stadt Winterthur im Juni 2018 bereit wäre, das vollamtliche Präsidium der Kreisschulpflege Winterthur/Töss zu übernehmen, was sie auch tat. Ihr breites Netzwerk und ihre Tätigkeit im Bildungsbereich weist beste Voraussetzungen für dieses Amt aus. In einer Kampfwahl gegen den bisherigen und umstrittenen Felix Müller am 10. Juni 2018 wurde Chantal Galladé zur Schulpräsidentin des Stadtkreises Altstadt/Töss gewählt. Für diese neue berufliche Tätigkeit trat Galladé im November 2018 aus dem Nationalrat zurück.

Galladé verlässt die SP

Per Ende Februar 2019 wurde bekannt, dass Chantal Galladé nach 28 Jahren Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei den sofortigen Austritt gegeben hat. Sie wechselt die Partei und tritt den Grünliberalen (GLP) bei. Diese Meldung wurde weit herum mit grossem Erstaunen zur Kenntnis genommen und löste grosses Erstaunen aus. Wurde Galladé doch ein knappes Jahr zuvor mit grosser, auch finanzieller, Unterstützung der SP und ihrer Mitglieder in einer Kampfwahl ins Schulpräsidium der Kreise Altstadt und Töss gewählt. Galladé begründete ihren Entschluss damit, dass sie sich in der SP schon länger an den rechten Rand gedrängt fühlte. Auch ihr Engagement für eine «moderne Sicherheitspolitik», wie sie sagt, sei in der SP verschmäht worden. Das Fass zum Überlaufen habe der Streit ums EU-Rahmenabkommen gebracht. «Vor 30 Jahren stand die SP für Offenheit zu Europa ein, für die Armee und für eine solide Wirtschaftspolitik.» Heute stehe die GLP als einzige Partei zu diesen Werten. Sie fühle sich nun «wie aus einem Korsett befreit». (Red. LB)

Rücktritt als Kreisschulpräsidentin

2021 gab Galladé noch im Vorfeld der Abstimmungen um die neue Gemeindeverordnung ihren Rücktritt als Kreisschulpflegepräsidentin bekannt. Künftig möchte sie sich wieder als Berufsschullehrerin engagieren.

Bibliografie

    Galladé, Chantal, 1972-, Erziehungswissenschafterin, Kantonsrätin, Nationalrätin

    • Einträge 1991–2010

      Wird Kantonsrätin: Landbote 1997/189. - NZZ 1997/190 S.51 1Abb. - Tages-Anzeiger 1997/190 1Abb.
      Tages-Anzeiger 2001/87 1Abb. [Winterthurer Dok. 2001/53].
      Wahl in Nationalrat: Landbote 2003/242, 279 m.Abb.
      Gallispitz 2003/119 von Dieter Langhart, 1Abb.
      Interview: Brainstorm 2004/25 m.Abb.
      Stadtblatt 2005/32 von Mona Neidhart, 1Abb.
      Ständerats-Kandidatin: Landbote 2007/74 Karriere, m.Abb. - NZZ 2007/74 S.51 1Abb., 210 S. 53 1Abb. - Stadtblatt 2007/20.
      Zu Jugendgewalt: Tages-Anzeiger 2007/162. - Tages-Anzeiger 2007/213 m.Abb. - Landbote 2007/209 m.Abb., 245-248. -Tages-Anzeiger 2007/246-248 1Abb.
      Verzichtet: Landbote 2007/250.
      Der Bruder der Schwester: NZZ Folio 2008/12 von Daniel Weber m.Abb.


Autor/In:
Urs Widmer
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
25.02.2022