Ferdinand Aeschbacher wurde am 11. November 1893 in Bern geboren. Als Aeschbacher zwei Jahre alt war, verstarb sein Vater. Seine Mutter heiratete nach wenigen Jahren erneut. Die fünfköpfige Familie wohnte in der Siedlung der Spinnerei Felsenau, wo seine Mutter und sein Stiefvater arbeiteten. So wuchs Ferdinand Aeschbacher bis zu seinem 18. Lebensjahr in ärmlichen Verhältnissen auf und wurde schon früh mit den Arbeits- und Lebensbedingungen sowie den wachsenden sozialen Spannungen in den Fabriken konfrontiert. So erlebte er auch mit, wie Margarethe Fass-Hardegger um 1903 die Textilarbeiter und -arbeiterinnen der Spinnerei Felsenau gewerkschaftlich organisierte und in eine öffentliche Auseinandersetzung mit den Fabrikherren trat.
1911 zog Ferdinand Aeschbacher nach Genf und erlernte dort das Elektroschweissen. 1914 zog er nach Baar im Kanton Zug, wo er Ida Zürcher von Menzingen kennen lernte und sie 1915 auch heiratete. Aeschbacher fand eine Anstellung in der Metallwarenfabrik in Zug. Der Wechsel von der stark weiblich geprägten Textil- in die Metallindustrie bedeutete für Aeschbacher einen sozialen Aufstieg innerhalb der Arbeiterschicht. In Zug begann auch Aeschbachers Karriere als Gewerkschaftsfunktionär.