Der Grand Prix Chlösterli fand im Sommer 1979 zum ersten Mal auf der Strecke Chlösterli–Weierhöhe beim Iberg in Seen statt. Dabei handelte es sich um ein Seifenkistenrennen, das von der Pro Juventute und der Stelle für Gemeinwesensarbeit (heute Quartierentwicklung) als Teil des Feriensportprogramms organisiert wurde. Federführend als Rennleiter war lange Zeit Paul Coulin.
Schon einige Monate vor dem Rennen begannen die Vorbereitungen: In den Kursräumen der Pro Juventute bauten die zukünftigen Rennfahrer:innen ihre Seifenkisten für die rund 600 Meter lange, leicht abschüssige Strecke. Später wurde die Seifenkistengarage ins alte Busdepot verlegt. Rund 40 Höhenmeter beträgt der Unterschied zwischen Start und Ziel. Damit die Gefährte nicht schon beim Start auseinanderfielen, bauten die Teams unter fachkundiger Anleitung eines Sulzer-Lehrlings ein geschweisstes Einheitschassis. Dieses wurde dann auch von der Polizei auf seine Fahrtüchtigkeit überprüft und bildete die Grundlage für die weitere Gestaltung. Die Kinder verpflichteten sich damit, während sechs Mittwochnachmittagen gemeinsam an ihren Fahrzeugen zu arbeiten.
1982 nahmen 108 Kinder in 18 Gruppen à sechs Personen teil – darunter erstmals auch eine Mädchengruppe. Mit ihren Kisten erreichten die Jugendlichen eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 40 km/h. Das Rennen bildete meist den fulminanten Schlusspunkt des Ferienprogramms. Die Mannschaften mit den schnellsten drei Seifenkisten durften ihre Medaillen von Stadtrat Martin Haas (FDP) persönlich entgegennehmen.
Da das Rennen nur bei schönem Wetter stattfinden konnte, liefen bei der Telefonnummer 181 jeweils am Tag davor die Drähte heiss. In Zeiten vor der Digitalisierung war die telefonische Veranstaltungsauskunft eine der wichtigsten Informationsquellen für die Bevölkerung.