Karl Meli

Karl Meli wurde am 22. Juni 1938 in Veltheim im Quartier Blumenau geboren. Nach der Lehre als Zimmermann und einer Anstellung bei der Forstverwaltung der Stadt Winterthur besuchte Karl Meli die Polizeischule und wurde Winterthurer Stadtpolizist. 1968 wechselte er sein Arbeitsumfeld erneut. Als Wirt in Oberwinterthur und Hegi und schliesslich im Restaurant «Sternen» in Veltheim fand er eine Tätigkeit, bei der er seine Kontaktfreudigkeit und Kameradenpflege ausleben konnte. 2008 zog er sich aus dem Geschäft zurück und übergab seiner Tochter Irène Bodenmann-Meli (1963–2019) den «Sternen». Sie war es auch, die 2009 im ersten Stock des Restaurants ein Schwingermuseum einrichtete, das 2019 ins Freilichtmuseum Ballenberg umzog.

Im Alter von 73 Jahren verstarb Karl Meli am 12. März 2012. Geschichte hat er im Sägemehl geschrieben. Ihm zu Ehren fand 2014 im «Sternen» das erste Karl-Meli-Festival statt.

Während seiner langen Aktivzeit als Schwinger und Nationalturner erkämpfte sich Meli 124 Kränze und zahlreiche weitere Siege und Preise. Von allen neun besuchten Eidgenössischen Schwingfesten kehrte er als Sieger mit dem begehrten Eichenlaub nach Hause. Zweimal wurde er Schwingerkönig: 1961 in Zug gegen Karl Oberholzer im Schlussgang und drei Jahre später bodigte er in Aarau Alois Boog. 1966 wurde er in Frauenfeld im Schlussgang von Rudolf Hunsperger entthront.

Ebensoviele Male ging er als Sieger aus dem Kilchberger-Schwinget hervor: 1967 gegen Ady Zurfluh und 1973 gegen Christian Eggler. Am Jubiläumsschwingfest 1970 in Baden entschied Karl Meli den Schlussgang gegen Marcel Buser zu seinen Gunsten und wurde viel bejubelter Sieger. Denselben Ausgang hatte auch das Jubiläumsschwinget 1976 in Murten, wo Franz Schatt im Endkampf die Überlegenheit des Winterthurers neidlos anerkennen musste.

Mit der Teilnahme am Kilchberger-Schwinget 1978 beendete Karl Meli seine Schwingerlaufbahn. Als technischer Leiter des Schwingklubs Winterthur sowie als Kursleiter in der ganzen Schweiz gab er sein Wissen an den Nachwuchs weiter. Nebst dem Schwingen war Karl Meli auch viele Jahre Aktivmitglied im Turnverein Veltheim. Im Lager der Nationalturner galt er als ernsthafter Siegesanwärter. Nicht weniger als 46 Mal wurde er in dieser Sparte mit dem begehrten «Laub» bedacht.

Schweizerische Bundesarchiv (BAR): Starke Männer im Sägemehl.  Schweizer Filmwochenschau (SFW), 13.01.1967. Signatur: J2.143#1996/386#1245-1#6

Steiger, Kurt: Der Schwingerkönig aus Veltheim. Karl Meli, 22. Juni 1938-12.März 2012. In: Gallispitz ; Nr. 2 (2012), S. 18-2. m. Abb.
Geiser, Christine; Geiser, Regula: Nachrufe. Karl Meli. In: Winterthurer Jahrbuch (2013), S. 222. m. Abb.