Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann Winterthur, ihre mittelalterlichen Mauern abzutragen und die Stadtgräben aufzufüllen. Das neu gewonnene Land wurde erstmals für den Wohnungsbau freigegeben. Entlang der ehemaligen Stadtgrenze entstand an der heutigen Stadthausstrasse eine Reihe repräsentativer Bauten des industriellen Winterthurs: das Stadthaus, das Knabengymnasium und mehrere Geschäftshäuser. Zu den ersten privaten Bauten an dieser neuen Prachtstrasse gehörte das 1840 errichtete Haus zum Delphin.
Bauherr war der württembergische Uhrenmacher und spätere Caféwirt David Hauser. Der Stadtrat lobte seine Investition und verkündete: «Durch die Baute des Herrn Hauser gewinnt die Anlage vor dem Schmidtor bedeutend an Schönheit.» Der Architekt war Carl Ferdinand von Ehrensberg. Errichtet wurde ein dreigeschossiger, repräsentativer Bau mit Schauseite und Mittelrisalit zum Merkurplatz hin. Stilistisch bewegte sich das Wohn- und Geschäftshaus zwischen Klassizismus und Neurenaissance. Im Sockelgeschoss lagen die Geschäftsräume, in den oberen Etagen grosszügige Wohnungen. Aufgrund der edlen Ausführung wurde das Haus schon 1952 kunsthistorisch als Bedeutend gewürdigt.