Natur und Pärke

Eulachpark

Im Link 25

Der Eulachpark ist mit seinen sechs Hektaren aktuell die grösste Parkanlage von Winterthur. Er wurde zwischen 2007 und 2019 in vier Bauetappen realisiert und befindet sich in Neuhegi.


Baujahr
2007-2019


Adresse
Eulachpark
Im Link 25
8404 Winterthur

Foto: winbib, Heinz Diener (Signatur FotDig_Lb_004-482)

Ein neuer Stadtteil entsteht

Die Vision für den Eulachpark als grüne Lunge des künftigen Stadtteils Neuhegi entstand bereits im Jahr 2000. Die Firma Sulzer übergab das benötigte Bauland von rund sechs Hektaren kostenlos an die Stadt mit der Auflage, dort einen Grünraum für die Stadtbevölkerung zu schaffen. Im Gegenzug durfte die Firma Sulzer die ehemalige Industriezone dichter bebauen.

Auch kein See in Neuhegi

Für die Gestaltung der neuen Grünanlage schrieb die Stadt Winterthur einen internationalen Wettbewerb aus. Besonders wertvoll für die Stadt ist die Tatsache, dass mit der Eulach erstmals ein Fliessgewässer in die Parkplanung einbezogen werden konnte. In einer Stadt, die sich schon lange einen See wünscht, weckte dies sofort Begehrlichkeiten. Der Traum vom See war jedoch bald wieder ausgeträumt – zu wenig Wasser, zu teuer – so die Argumentation des damaligen zuständigen Stadtrats Walter Bossert (SP). 24 Projekte wurden in der Folge eingereicht, wobei jedoch keines auf Anhieb überzeugen konnte. Das Siegerprojekt «Cube» des Luzerner Landschaftsarchitekten Stefan Koepfli setzte sich schliesslich nach einer Überarbeitungsrunde durch.

Trotz der angespannten Finanzlage genehmigte der Grosse Gemeinderat einen Rahmenkredit von über 10 Millionen Franken für den Bau des Parks. Die Stimmberechtigten bestätigten diesen in der Volksabstimmung vom 27. November 2005 mit 17'646 Ja- gegen 10'967 Neinstimmen. Die Bauausführung teilte sich in vier Etappen auf. Die Bauarbeiten begannen im August 2007 und dauerten bis 2019.

Ein Landschaftspark für Winterthur

Bäume sind das zentrale Gestaltungselement des schlicht gehaltenen Eulachparks. Sie trennen die Anlage in verschiedene Bereiche. Das Flussbett der Eulach wurde verbreitert und zugänglich gemacht. Der Park hat grosse Rasenflächen, die zum Spielen und Verweilen einladen. Im östlichen Teil des Parks stehen über tausend Stieleichen, die zusammen einen lichten Wald bilden. Darin sind sogenannte «Cubes» eingestreut. Es handelt sich um drei künstlich erstellte Rasenpyramiden aus Erde, Kies und Rasen.

In der Mitte des Parks befindet sich eine grosse Spiellandschaft mit unterschiedlichen Spielgeräten und Beschäftigungsmöglichkeiten. Im Westen des Parks gibt es zudem einen Skaterpark. Das Restaurant Eulachpark in der Halle 710 bietet Verpflegungsmöglichkeiten an. Der Eulachpark erhielt 2013 den «Goldenen Hasen» der Zeitschrift «Hochparterre».

Riesenschildkröte als Vorbild für Kunstwerk

Die Künstlerin Anna-Maria Bauern realisierte im Auftrag des Stadtrates im Jahr 2011 das Kunstwerk «Erdzeichen». Es handelt sich um ein Bodenfries aus Stahl, inspiriert vom versteinerten Panzer der Riesenschildkröte «Geochelone vitodurensis», der im Naturmuseum Winterthur aufbewahrt wird.

Japanische Kirschbäume im Norden

Im Jahr 2010 zeigte das Kunst Museum Winterthur japanische Kunst. Die Wanderausstellung war ein grosser Erfolg. Michael Domeisen, der damalige Leiter des House of Winterthur, hatte die Idee, das beliebte japanische Kirschblütenfest «Hanami» nach Winterthur zu holen. 2014 feierte die Stadt Winterthur 750 Jahre Stadtrechtsbrief und lancierte verschiedene Crowdfundingprojekte. Das Kirschblütenfest im Eulachpark gehörte zu den ersten Projekten, die innert kurzer Zeit finanziert waren. Mit den eingenommenen 3000 Franken pflanzten die Initiierenden rund 60 japanische Kirschbäume im Eulachpark. Neben Stadtpräsident Mike Künzle nahm auch der japanische Botschafter Ryuhei Maeda an den Feierlichkeiten teil. Die Kirschbäume sind ein Zeichen für die guten Beziehungen zwischen Japan und Winterthur. 


Benutzte und weiterführende Literatur

Busz, Stefan: Eine Riesenschildkröte für den Eulachpark, in: Der Landbote, 22.12.2011.
Gmür, Martin: Der neue grösste Park der Stadt, in: Der Landbote, 25.08.2010.
Fmr: Ein grüner Park auf der Industriebrache, in: Der Landbote, 07.08.2007.
Schmid, Jürg: Winterthurer wollen neuen Park, in: Der Landbote, 28.11.2005.
Hirsekorn, Till: Eulachpark als Wahrzeiche, in: Der Landbote, 02.11.2005.
Girschweiler, Heinz: Acht Millionen für Eulachpark, in: Tages-Anzeiger, 05.10.2004.
Walter, Niels: Winterthurs grösste Wiese, in: Tages-Anzeiger, 11.07.2003.
Em: Eulachpark ohne künstliche Gewässer, in: Neue Zürcher Zeitung, 12.04.2003.
Walter, Niels: Oberwinterthur rückt ins Zentrum, in: Tages-Anzeiger, 17.07.2002.

Bibliografie

    Sulzer-Areal Oberwinterthur. Eulachpark

    • Einträge ab 2011

      Wirth, Johannes; Hollenstein, Helen: Vier mal "en Guete" rund um den Eulachpark. In: Hegi Info, Nr. 10 (2013), S. 22-23, m.Abb.
      Eulachpark, Velowege, Korrespondenzen, Zeitungsartikel, Musikpavillon Stadtgarten Programm Testplanung, Fotos, Pläne, 2009, in: Doku Landbote 12/14.
      Welter, Michelle: Kulturmeile am Eulachpark. In: Hegi Info, Nr. 23 (2020). S. 8-9. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      Rahmenplan für Zentrumsgebiet: Landbote 2002/144 1Plan., 164 m.Abb.
      Eulachpark: NZZ 2002/165 S. 33 1Abb.,2003/86 S. 47. - Tages-Anzeiger 2002/165 1Abb., 2003/86 1Abb. [Winterthurer Dok. 2003/37]. - tec21 2003/20 Wettbewerb, m.Abb. - Landbote 2003/94 Wettbewerb, m.Abb., 104 Bäume, 157 Projekt "Cube", 2004/229 1Abb., 256 1Abb.. - Tages-Anzeiger 2003/154 [Winterthurer Dok. 2003/66]. - Oberi Zytig 2004/154 m.Abb. - Tages-Anzeiger 2004/232 1Abb. - Immo Invest 2005/2 m.Abb.
      Bau: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2005/49 m.Abb. - Landbote 2005/151 1Abb., 219, 278 1Abb. - NZZ 2005/258 S. 59. - Winterthurer Zeitung 2005/27 1Abb. - Transparent 2005/27.11. m.Abb. - Lebensqualität für Winterthur. Hrsg. Komitee "Eulachpark für Alle". W., 2005 [Winterthurer Dok. 2005/43].
      Landübertragung: Landbote 2006/91.
      Geldgeber: Landbote 2006/121.
      1. Etappe. Projekt: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2006/45 m.Plänen. - Landbote 2006/201 1Abb., 2007/180 1. Spatenstich, 1Abb.,2007/253 m.Abb., 2008/165 m.Abb., 296 Einweihung, 1Abb. - NZZ 2007/180 S. 44. - In: Hönig, Roderick:Unterwegs in Zürich und Winterthur : Landschaftsarchitektur und Stadträume 2000-2009, 2009, m.Abb.
      2. Etappe: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2008/107 m.Abb. - Landbote 2008/270 m.Abb.
      Vandalen: Landbote 2009/88 m.Abb.
      Entwicklung: Hegi Info 2009/1-2 m.Abb. - Landbote 2010/196 m.Abb. - Stadtinfo 2010/4 Einweihungsfest, von Michael Ammann, m.Abb.

    Hegifeldstrasse. Überbauung Eulachpark, durch Architekten Sumi und Burkhalter

    • Einträge 1991–2010

      Durchblick auf den Eulachpark, Wohnüberbauung: Hochparterre 2003/11 Beilage, m.Abb. - Stadtanzeiger 2005/50. - Winterthurer Zeitung 2006/14m.Abb.
      Stadtanzeiger 2006/22 m.Abb. [Ohrbühlstrasse].
      Landbote 2006/174 von Ulrich Scheibler. - In: Hönig, Roderick:Unterwegs in Zürich und Winterthur : Landschaftsarchitektur und Stadträume 2000-2009, 2009, m.Abb.

    Hegifeldstrasse. Überbauung Wohlfahrtshaus, am Eulachpark

    • Einträge 1991–2010

      81 Wohnungen der L + B AG.: Landbote 2007/213 1Abb., 2008/5 Abbruch, 298 Aufschub Abbruch, 1Abb.

    Else-Züblin-Strasse - Eulachpark. Wohnüberbauung "Impuls" Schweizerische Mobiliar, Architekt Ruedi Lattmann; "Else Züblin" der Helvetia Versicherung, ArchitektenHeim+Dahinden

    • Einträge 1991–2010

      270 Wohnungen: Landbote 2008/232 1Abb., 2009/233 m.Abb.
      Wohnüberbauung "Max" (Dahinden + Heim): Landbote 2009/267 1Abb. - Winterthurer Zeitung 2009/47 1Abb.


Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
16.06.2025