Wirtschaft und Gastronomie

Fritz Schoellhorn

Unternehmer, 1863–1933

Fritz Schoellhorn wurde 1863 in Deutschland geboren. 1875 übernahm sein Vater, Johann Georg Schoellhorn, die Brauerei Haldengut in Winterthur. Zuerst besuchte Schoellhorn die Industrie- und Handelsschule am Technikum. Von 1889 bis zu seinem Tod 1933 war er für die Leitung der Brauerei Haldengut verantwortlich.


Geburtsort
Oberurbach (Württenberg)

Geboren
19.10.1863

Gestorben
02.02.1933


Fritz Schoellhorn mit seinen Söhnen Georg, Hans und Kurt um 1908. Foto: winbib (Signatur FotSch_020-063)

Fritz Schoellhorn kam am 19. Oktober 1863 in Oberurbach (Württenberg) zur Welt. Sein Vater, Johann Georg Schoellhorn, der Landwirt und Getreidehändler war, übernahm 1875 die Brauerei Haldengut in Winterthur. Als Fritz Schoellhorn 12 Jahre alt war, folgte die Familie dem Vater nach Winterthur. Schoellhorn besuchte am Technikum die Industrie- und später auch noch die Handelsschule. Bereits als 16-jähriger trat er ins Geschäft des Vaters ein. Nachher bildete er sich unter anderem 1881/82 in einem Ulmer Bankhaus weiter, ging dann an die Brauschule Weihenstephan und lernte in einer Münchner Mälzerei und in einer Brauerei in Graz. Als sich 1888 die drei Brauereibetriebe Haldengut in Winterthur, Bavaria in St. Gallen und die Brasserie Tivoli in Genf zusammenschlossen, wurde Fritz Schoellhorn Direktor der Vereinigung Schweizer Brauereien. Nach dem Tod seines Vaters 1890 übernahm er alle seine Aufgaben. Im gleichen Jahr heiratete er Lilly Sträuli (1868-1933), die Tochter des Winterthurer Seifenfabrikanten Benjamin Carl Sträuli-Haggenmacher, mit welcher er eine Wohnung im Bürogebäude der Brauerei bezog. Als die Familie grösser wurde – das Ehepaar hatte fünf Kinder - liess Schöllhorn an der Lindstrasse die Villa Lindeneck vom renommierten Architekten Ernst Jung bauen. 1891 wurde Georg, 1892 Hans, 1894 Kurt, 1896 Hanna und 1900 Elsa geboren. 1900/01 übernahm Schöllhorn das Amt des Verwaltungspräsidenten der Vereinigung Schweizer Brauereien und 1904 wurde unter seiner Leitung aus der Vereinigung die Brauerei Haldengut. Auch militärisch war Schöllhorn aktiv. 1918 beförderte ihn die Armee zum Oberst. Für sein Engagement in der wissenschaftlichen Untersuchung des Brauereiwesens verlieh ihm die ETH 1928 den Ehrendoktor. Nach seinem Tod 1933 übernahmen seine Söhne Georg und Kurt Schoellhorn das Unternehmen. Sein Sohn Hans Schoellhorn war Kunstmaler. 

Benutzte und weiterführende Literatur

Ruprecht, Heinz: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik. Brauerei Haldengut, vom gewerblichen zum industriellen Brauen. Ferdinand Ernst 1819-1875, Johann Georg Schoellhorn 1837, Fritz Schoellhorn 1863-1933. Verein für wirtschaftshistorische Studien. Meilen, 1993. 92 S., ill.
Schoellhorn, Fritz: Erste Jugend, Schul- und Lehrjahre, 1863-1889. Erinnerungen. Winterthur, 1931.

Bibliografie

    Schoellhorn-Nonnenmacher, Johann Georg, 1837-1890

    • Einträge ab 2011

      Widmer, Urs: Johann Georg Schoellhorn-Nonnenmacher (1837-1890) . In: Dokumentation Urs Widmer, Personen A-Z 3 S.


Autor/In:
Urs Widmer
Letzte
Bearbeitung:
08.08.2022