Politik

Hans Bachmann

Jurist, Stadtrat (Freisinn), 1912–1997

Hans Bachmann wirkte von 1947–1977 als Stadtrat. Als Finanzvorsteher prägte er die finanziellen Geschicke der Stadt für 30 Jahre. Neben der Politik engagierte sich Bachmann für das IKRK und sass im Vorstand des Musikkollegiums


Geburtsort
Winterthur

Geboren
01.07.1912

Gestorben
07.07.1997


Hans Bachmann, um 1950 Foto: winbib (Signatur 170098)

Studium und humanitäre Tätigkeit für das IKRK

Hans Bachmann wurde am 1. Juli 1912 als ältester von vier Geschwistern in Winterthur geboren. Er besuchte das Knabengymnasium beim Stadtgarten und trat der Schülerverbindung Vitodurania bei, die er später präsidierte. 1931 konnte er dank den Beziehungen seines Vaters – dieser war Präsident der Schweizerischen Nationalbank – ein Praktikum bei der Kantonalbank Neuenburg absolvieren. Hans Bachmann sollte in die Fussstapfen seines Vaters treten, doch der junge Mann fand keinen Gefallen am Bankenwesen. Stattdessen nahm er ab 1931 an der Universität Genf sein Jurastudium auf, das er ab dem dritten Semester an der Universität Zürich fortsetzte und 1938 mit dem Doktorexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde er in den Vorstand des Musikkollegiums gewählt.

Im Anschluss an das Studium arbeitete Bachmann im Büro des Rechtsanwalts von Dr. J. Henggeler in Zürich, bis er 1939 zum Aktivdienst eingezogen wurde. In dieser Zeit kam er in den Kontakt mit dem Diplomaten, Völkerbundvertreter und späteren Präsidenten des IKRK, Carl J. Burckhardt, mit dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Von 1942–1945 wirkte Bachmann als persönlicher Sekretär von Carl J. Burkhardt beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz in Genf. In dieser Zeit lernte er Blanche de Marignac kennen, die er 1944 in Winterthur heiratete und mit der er vier Kinder hatte.

1946 zog das Ehepaar von Genf nach Winterthur. Bachmann arbeitete im Rechtsanwaltsbüro von Dr. Robert Corti und Dr. Friedrich T. Gubler. Jedoch beendete er dieses Engagement schon nach kurzer Zeit, um als Ersatz für den abtretenden Stadtrat Robert Bühler zu kandidieren. Obwohl Bachmann zu jener Zeit wenig mit der Stadt Winterthur verwurzelt und kaum bekannt war, wurde der Freisinnige gewählt.

Ein Finanzvorsteher mit einer Vorliebe für Musik

Bachmann übernahm als Stadtrat 1947 das Finanz-, Steuer- und Werkamt. Über 30 Jahre lang hielt er die Stadtfinanzen im Lot, wobei Bachmann selbst zu bedenken gab, dass dies in seiner Amtszeit keine besondere Herausforderung dargestellt habe. Es entwickelte sich eine enge Freundschaft mit Stadtpräsident Hans Rüegg, der ebenfalls Jurist war. Neben seiner politischen Tätigkeit als Stadtrat war Bachmann 1955–1984 Präsident des Musikkollegiums. Ihm gelang es immer wieder, ausgezeichnete Dirigenten und Solisten nach Winterthur zu holen.  Auch beim IKRK wirkte er weiter als Mitglied und zeitweise auch als Vizepräsident.

Nach seinem Rücktritt aus dem Stadtrat im Jahr 1977 widmete er sich wieder ganz dem Musikkollegium sowie seiner Familie.


Benutzte und weiterführende Literatur

Nekrolog: Hans Bachmann – de Marignac, Winterthur 1998.
Burckhardt, Peter Rudolf et. al. : Dr. Hans Bachmann zum 65. Geburtstag, Winterthur 1977
Winterthurer Jahrbuch 1998, Nekrolog Hans Bachmann, Winterthur 1997, S. 217.

Bibliografie

    Bachmann, Hans, 1912-1997, Dr.iur., Stadtrat

    • Einträge ab 2011

      Widmer, Urs: Hans Bachmann (1. Juli 1912- 7. Juli 1997). In: Dokumentation Urs Widmer, Personen A-Z 3 S.

      Einträge 1991–2010

      In: Hans Schaufelberger. Die Stadt Winterthur im 20.Jh.1991, S.264 f.
      70: Rotkreuz-Zeitung 1982/6 [Winterthurer Dok.1995/6].
      80: Landbote 1992/149 von Werner Weber, 1Abb.
      85: Landbote 1997/148 von Urs Widmer, 1Abb.
      Landbote 1997/155 Todesanzeige, 156 von Urs Widmer, 1Abb. - Weinländer Zeitung 1997/81 von Gerhard Schütz und Dieter Kläy. - Winterthurer Jahrbuch 1998 S. 217 1Abb. - 96. Jahresbericht Alt-Vitodurania 1997/98 S. 27 ff. von Urs Widmer und Peter Hauser. - Hans Bachmann-de Marignac : [1. Juli 1912 - 7. Juli 1997] :[Nekrolog] / [mit Beitr. von: Theodor Dieterle ... [et al.].- [S.l.] : [s.n.], 1998. - 35 S. : Ill.


Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
30.07.2022