Robert Bühler

Robert Bühler wurde in die bedeutende Winterthurer Industriellenfamilie Bühler-Koller hineingeboren und wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Er besuchte von 1915–1921 das hiesige Gymnasium und studierte anschliessend bis 1928 in Genf, Berlin und Zürich Nationalökonomie.1929 trat Bühler in die Ed. Bühler& Co. ein und war ab 1932 Mitglied in der Geschäftsleitung. 1933 wurde er – erst 31-Jährig – als Kandidat der Freisinnigen Partei in den Stadtrat gewählt und übernahm das Finanzamt. Robert Bühler setzte in seiner Zeit eine Erhöhung des Steuerfusses von 130 auf zeitweise bis zu 190 Prozent durch und hielt damit die Stadtfinanzen während der Kriegsjahre im Lot. Während dem Krieg stand er zudem im Dienst der Landesverteidigung. Der leidenschaftliche Kavallerist stand als Oberst im Generalstab im Einsatz.

Von 1943–1952 politisierte er zusätzlich im Zürcher Kantonsrat. 1945 wurde er in den Nationalrat gewählt, was ihn 1947 dazu veranlasste aus dem Winterthurer Stadtrat auszutreten. Von 1956–1960 präsidierte er die kantonale FDP. Nach seinem Ausscheiden aus dem Nationalrat 1967 verliess er die politische Bühne und widmete sich neuen Herausforderungen in der Privatwirtschaft.

Robert Bühler engagierte sich in verschiedenen Verwaltungsräten u.a. von 1947–1971 bei der Schweizerischen Unfallversicherungs-Gesellschaft (später Winterthur Versicherungen), 1948–1971 bei der Schweizerischen Bankgesellschaft (später UBS), 1949–1971 bei der Schweizerischen Aluminium AG (später Alusuisse) und von 1950–1971 bei der Schweizerischen Wagons- und Aufzugfabrik.

Robert Bühler pflegte ein freundschaftliches Verhältnis mit Oskar Reinhart und nahm Einfluss auf die Gründung der Stiftung Oskar Reinhart.

Schaufelberger, Hans: Robert Bühler, in: Die Stadt Winterthur im 20. Jahrhundert. Eine Chronik mit begleitenden Texten. Neue helvetische Gesellschaft, Winterthur, 1991. S. 258.
Vogel, Hans: Trauerfeier für Herrn Dr. Robert Bühler, alt Nationalrat : Donnerstag, den 15. April 1971, 14.30 Uhr, Stadtkirche Winterthur, Winterthur 1971.