Sport

Karin Iten

Eiskunstläuferin, 1956–2010

Karin Iten (1956–2010) war eine Winterthurer Eiskunstläuferin und gehörte zu den besten Pflichtläuferinnen ihrer Zeit. Sie war von 1973 bis 1975 dreifache Schweizer Meisterin und gewann 1973 als erste Schweizerin bei internationalen Meisterschaften eine Medaille im Gesamtklassement. Im selben Jahr wurde sie auch Schweizer Sportlerin des Jahres. Sie war die eigentliche Erfinderin der «Biellmann-Pirouette».


Geburtsort
Winterthur

Geboren
11.08.1956

Gestorben
18.05.2010


Karin Iten um 1973
Foto: winbib, Lajos Kotay (Signatur 171943)

Beginn der Karriere

Karin Iten wuchs im Rosenberg-Quartier in Winterthur-Veltheim zusammen mit zwei Geschwistern auf. Dass sie ein Bewegungstalent war, wurde schnell erkannt. Bereits als kleines Mädchen besuchte sie den Ballettunterricht. 1963 entdeckte sie an einem Schaulaufen den Eiskunstlauf. Das war der Start ihrer Sportkarriere. Auf der offenen Kunsteisbahn Zelgli stand sie erstmals auf dem Eis. Wenig später wurde Karin Iten von Jack Gerschwiler (1898–2000) entdeckt und fortan von ihm trainiert. Bereits als Viertklässlerin konzentrierte sie sich voll auf den Sport und verliess die Volksschule. Sie trainierte die meiste Zeit in Eishallen im Ausland und erhielt Privatunterricht von Gerschwiler, der von Beruf Sekundarlehrer war.  

Sportliche Erfolge

Karin Iten war die beste Pflichtläuferin ihrer Zeit. In dieser Teildisziplin war sie dreifache Europameisterin (1973–1975) und Weltmeisterin (1974). Höhepunkt ihrer Karriere war der dritte Platz im Gesamtklassement an der Europameisterschaft in Köln 1973. Sie war damit die erste Schweizerin, die eine internationale Medaille holte, später folgten Denise Biellmann und Sarah Meier. Ihr bestes Resultat im Gesamtklassement an einer Weltmeisterschaft erzielte sie 1974 mit dem 5. Rang. Von 1973 bis 1975 gewann Iten dreimal in Folge die Schweizer Meisterschaft und wurde 1973 zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt.

Zusätzliche Bekanntheit erlangte die Winterthurerin durch ihre charakteristische Pirouette, bei der ein Fuss den Kopf berührt. Richtig populär wurde die Pirouette allerdings erst durch die spätere Weltmeisterin Denise Biellmann; sie trägt deswegen auch ihren Namen.

Rücktritt

1970 erkrankte Karin Iten an Jugend-Diabetes, was 1975 schliesslich zum Rücktritt der erst 19-jährigen Profisportlerin führte. Anschliessend war sie sieben Jahre als Trainerin in Genf und Zug tätig. Als ihre Gesundheit auch dies nicht mehr zuliess, begann sie eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete in einer Transportfirma in Kloten.

Bis zu ihrem Tod wohnte Karin Iten in Winterthur. Sie verstarb 2010 mit 53 Jahren an den Folgen ihrer gesundheitlichen Probleme im Kantonsspital Winterthur.


Benutzte und weiterführende Literatur

Geiser, Christine/Geiser, Regula: Nachrufe. Karin Iten, in: Winterthurer Jahrbuch 2011, S. 195.
Stanger, Urs: Sie war eine der Besten der Welt, in: Der Landbote, 26.05.2010, S. 35.

Bibliografie

    Iten, Karin, 1956-2010, Eiskunstläuferin

    • Einträge 1991–2010

      Was aus ihr geworden ist: Puls 1991/26 von Max Schifferli, m.Abb.
      Landbote 2010/115 1Abb., 116 Todesanzeige, 118 Sie war eine der besten der Welt, von Urs Stanger, m.Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Letzte
Bearbeitung:
24.09.2022