Serge Ehrenspeger wurde 1935 in Winterthur geboren und wuchs an der Irchelstrasse auf. Sein Vater arbeitete als Schweisser für die Firma Gebrüder Sulzer AG. In Winterthur besuchte Ehrensperger das Gymnasium und studierte anschliessend Germanistik, Geschichte, Philosophie und Psychologie an der Universität Zürich. 1962 promovierte er bei Professor Emil Staiger über Novalis. Nach seinem Studium arbeitete er als Korrespondent für die Schweizer Tageszeitung «Die Tat» in London und war von 1965 bis 1967 als Werbetexter und Maktpsychologe in London und Zürich tätig. Im Anschluss unterrichtete er als Gymnasiallehrer bis 1970 an verschiedenen Mittelschulen.
Mit 34 Jahren veröffentlichte er 1969 sein erster Roman «Prinzessin in Formalin», der ihn im ganzen deutschen Sprachraum bekannt machte. Nach seiner Zeit als Verlagslektor in Hamburg lebte er von 1975 bis 1984 als freier Schriftsteller in Madrid, Zürich und Winterthur. 1981 und 1984 erschienen die Romane «Prozesstage» und «Passionstage», die beide in Winterthur spielen. Daneben war er von 1984 bis 1994 Lehrbeauftragter für Kultur, Gesellschaft und Sprache am Technikum in Winterthur. Ab 1994 setzte er sein Leben als freier Schriftsteller in Winterthur und Madrid fort. 1996 erschien der autobiografische Roman «Soweit wie Casanova», der unter anderem von seiner Kindheit und Jugendzeit in Winterthur erzählt.
Ehrenspergers Romane sind gesellschaftskritisch und waren wegen der bis dahin im seriösen deutschsprachigen Roman kaum bekannten vorbehaltslosen Darstellung von Sexualität für viele ein Skandal. Andere bewunderten ihn für seine virtuose Sprache. 1999 erhielt Ehrensperger den Kunstpreis der Carl-Heinrich-Ernst-Kunststiftung. Am 24. November 2013 starb Ehrensperger im Alter von 78 Jahren.