Verkehr und Infrastruktur

Bahnhof Wallrüti

Stofflerenweg

Nachdem das Zürcher Stimmvolk am 29. November 1981 dem Zürcher S-Bahn-Netz zugestimmt hatte, plante die Stadt Winterthur und die SBB in Wallrüti den Bau einer unbedienten S-Bahn-Station für die Linie Winterthur-Seuzach. Nach einigen Diskussionen in Bezug auf die Wahl des Standortes konnte die erste neugebaute S-Bahn-Station im Kanton Zürich am 28.Mai 1986 eingeweiht werden.


Baujahr
1986


Titelblatt des Landboten vom 29.05.1986. Foto: winbib

Bau der S-Bahn-Station Wallrüti

Nachdem der Souverän am 29.11.1981 dem Zürcher S-Bahn-Netz zugestimmt hatte, plante die Stadt Winterthur 1984 in Wallrüti in Oberwinterthur die erste neue S-Bahn-Station im Kanton Zürich. Die neue, unbediente Haltestelle an der Linie Winterthur-Seuzach sollte den Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere Zinzikon, Pfaffenwiesen, Schooren und Guggenbühl eine schnelle Zugverbindung in die Innenstadt ermöglichen. Als Standort für die neue Station wählte die Stadt und die SBB das Gebiet am Eibenweg oberhalb der 1975 erstellten Velo- und Fussgängerunterführung Stofflerenweg aus. Zuerst war der Baus des Perrons und der Wartehalle auf der Ostseite des Bahngleises am Eibenweg vorgesehen. Südwärts sollte ein Treppenaufgang von der Velo- und Fussgängerunterführung und am Ende des Eibenwegs eine Rampe für Velos und Kinderwagen zum Perron hinaufführen. Am nördlichen Perronende war ein 2,5 Meter breiter Fussweg mit Treppe und Kinderwagenrampe angedacht. Für das Bauprojekt rechnete die Stadt mit Ausgaben von 1.56 Millionen Franken. 

Wenig Zuspruch von Seiten der Anstössern

Der geplante Bau der S-Bahn-Station Wallrüti stiess bei den direkten Anstössern auf wenig Zuspruch. Nur eine Minderheit begrüsste in einer Konsultativabstimmung den Bau einer S-Bahn-Station mitten im Quartier. Die Mehrheit befürchtete, dass durch den Zufahrerverkehr und die anhaltenden Züge im Quartier mehr Lärm, Abfall und Verkehr entstehen würde. Nach längeren Diskussionen wurde zudem klar, dass die Variante Ost, die die Station am Eibenweg vorsah, im Quartier keine Mehrheiten finden würde. Gemeinderat Heinz Bächinger brachte daraufhin eine Variante West in die Diskussion ein, die den Bau der S-Bahn-Haltestelle auf der gegenüberliegenden Schienenseite neben den Schulpavillions Stofflerenweg und dem Schwimmbad Oberwinterthur vorsah. Die günstigere Variante West fand nicht nur bei den Anwohnerinnen und Anwohnern grösseren Anklang. Auch die Stadt und die SBB entschieden sich dafür auf der Westseite für 1,3 Millionen ein 225 Meter langes Perron, das über drei Zugängen erreicht werden kann, ein geschlossener Warteraum und insgesamt 130 Abstellplätze für Velos und Mofas zu erstellen. 

Einweihung der ersten neugebauten S-Bahn-Station im Kanton Zürich

Am 28. Mai 1986 konnte die erste neugebaute S-Bahn-Station des Kantons Zürich und die neunte Bahnstation in Winterthur von Bauamtsvorsteher Heinrich Vogt eingeweiht werden. Er war als ehemaliger Stellwerkbeamter besonder stolz auf die «Station mit Pioniercharakter», und forderte die 4000 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem umliegenden Quartieren auf vom neuen und umweltfreundlichen Transportangebot vor ihrer Haustüre regen Gebrauch zu machen.


Benutzte und weiterführende Literatur

Minderheit war für die Station Wallrüti. In: Landbote, Nr. (260) 1984.
SBB-Haltestelle in Wallrüti eingeweiht. Landbote, 29.5.1986.

Bibliografie


Autor/In:
Karin Briner
Letzte
Bearbeitung:
02.02.2024