Die erste Bundesfeier in Winterthur fand im Jahr 1891 statt. Damals feierte die Eidgenossenschaft im Rahmen der 600-Jahr-Feier zum ersten Mal gesamtschweizerisch den 1. August. Die Hauptfeier fand in Schwyz statt. Für Personen, die aus finanziellen oder zeitlichen Gründen nicht in die Innerschweiz reisen konnten, boten die Städte eigene Feiern an. Für Winterthur war das Fest eine grosse Sache, die gut geplant wurde. Im Gasthaus zum Wilden Mann am Obertor trafen sich die Verantwortlichen und klärten neben Fragen zur Dekoration auch Personalfragen. Über 50 Personen suchte der Schützenverein für den Betrieb der Festhütte. Am 1. August 1891 war es dann soweit. Um 6 Uhr früh begannen die Festivitäten mit 22 Kanonenschüssen und die Kadettenmusik spielte auf. Gegen 9 Uhr machte sich der Festzug in Richtung Schützenwiese bereit, wo um 10 Uhr der Festakt geplant war. Am Festzug nahmen unter anderem Schüler:innen der Primarschule, der Metallarbeitsschule, der Mädchensekundarschule und der Industrieschule teil. Auch einige Vereine wie der Tambourenverein, die Stadtmusik, der Turnverein und der Schützenverein waren auf der Marschroute von der Museumsstrasse über die Marktgasse zur Rudolfstrasse bis hin zum Festplatz anzutreffen. Auf der Schützenwiese wurde die Landeshymne gesungen und Gymnasiast:innen führten den "Rütlischwur" aus Schillers "Wilhelm Tell" auf. Am Abend gab es auf dem Bäumli ein Höhenfeuer und ein Feuerwerk.