Die Sandsteinschichten der Oberen Süsswassermolasse waren vor 16 bis 5 Millionen Jahren im Raum Winterthur durch Flüsse aus den noch jungen Alpen angeschwemmt und abgelagert worden. Im Laufe der Zeit hatten sie sich zu stabilem Sandstein verfestigt, der sich ab dem Mittelalter als Baustein mit kurzem Transportweg anbot. In beschwerlicher Handarbeit wurde der Sandstein abgetragen und mit Pferd und Wagen zur Baustelle befördert. Dass unter solchen Bedingungen nur besondere Bauten aus Stein errichtet wurden, erklärt sich wohl von selbst. In der Altstadt von Winterthur zählen dazu beispielsweise die beiden Türme der Stadtkirche, für welche Sandstein vom Heiligberg verwendet wurde. Die Sichtsteinarbeiten am Haus zur Geduld wurden aus Bausteinen des ehemaligen Klosters am Beerenberg gefertigt, die aber ursprünglich ebenfalls in der Region Winterthur abgebaut worden waren. Auch für Teile der Kirchen Oberwinterthur und Wülflingen, des ehemaligen Klosters Töss und die Burg Alt-Wülflingen wurde Sandstein aus der näheren Umgebung verwendet. Der Winterthurer Molassesandstein ist relativ weich und porös und hat eine graue oder gelbliche bis bräunliche Farbe.